Eine Schachpartie in nur 10 Minuten und einem zusätzlichen Zeitbonus von 5 Sekunden pro Zug zu absolvieren, erfordert ein hohes Ausmass an Konzentration. Unverhofft kann bei komplexer Figurenstellung auf dem Brett kurz die Übersicht verloren gehen, eine bedrohte Figur vergessen oder in der «Hitze des Gefechts» eine eigentlich offensichtliche Mattdrohung übersehen werden. 32 Schachbegeisterte haben sich am vergangenen Samstag im Saal vom Restaurant Marsöl in Chur zum «Steinbock-Open» eingefunden und absolvierten dort neun Partien im beschriebenen Schnellschachformat. Rund ein Drittel der Teilnehmer waren erfreulicherweise Jugendliche und Schüler. Der Schachsport scheint in Chur, besonders Dank der Förderung durch dessen Schachclub, fruchtbaren Boden gefunden zu haben. Der Anlass lockte aber auch altgediente Cracks aus der Umgebung sowie dem Engadin und den Kantonen St. Gallen, Schwyz, Zürich und dem Fürstentum in die Bündner Hauptstadt.
Das Dabeisein, das Spielen in angenehmer Atmosphäre und entspanntes Diskutieren beim Mittagessen mögen dazu beitragen, dass dieses Turnier bereits zum 15. Mal (zum fünften Mal durch den Schachclub Chur) durchgeführt werden konnte. Doch letztlich, kaum am Brett, sind Schachspieler sport- und wettkampforientiert. Die Zwischenranglisten nach absolvierter Spielrunde und die Paarungslisten werden jeweils aufmerksam studiert, während des Spiels herrscht absolute Ruhe. Am Ende stehen dann jene zuoberst in der Tabelle, welche das höchste Spielniveau aufweisen und dieses trotz des Zeitdrucks über alle Runden aufrechterhalten. So war es auch im Marsöl der Fall: Peter Szakolczai aus Einsiedeln überzeugte durchwegs und gewann mit sieben Siegen und zwei unentschiedenen Partien vor Lokalmatador und Schachlehrer Slobodan Adzic und dem Drittplatzierten Sebastian Völker. Dank der zahlreichen Preise, welche nicht kumuliert werden können, gingen auch viele andere Teilnehmer nicht leer aus. Erwähnt seien an dieser Stelle die Kategorien «beste Dame» (wegen des geringen Frauenanteils in der Schachszene auch in gendergeprägter Zeit ein sinnvoller Preis) Valentina De Vos (Chur); beste Schülerin Anastacia Hryhorchuk (Chur), bester Schüler Andrew Heron (Triesen), beste Juniorin Laura Alilovic und bester Junior Janis Lutz.
Die vollständige Rangliste finden Sie auf dem folgenden Link: https://www.swips.eu/en/tournaments/3140744
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