Sandro Schelling
Fortunat Schmid, Präsident Schachclub Chur, war beim Schweizerischen Schachbund im Kreuzverhör und stellte sich einigen Fragen:
Wie sind Sie zum Schachspiel gekommen und welche Rolle spielt Schach in Ihrem Leben?
Figuren fressen fand ich schon toll, als ich meinem Vater und meinem Grossvater beim Schach zuschaute. Ich habe dann mehrheitlich, fast ausschliesslich, gegen meinen Vater gespielt. Später in der Schule habe ich gegen Mitschüler gespielt und gegen einen kleinen Nova-Taschen-Schachcomputer. Auf das Spielen mit diesem war ich ganz versessen. Ich war aber nie in einem Klub. Das hat sich einfach nicht angeboten. Irgendwie fürchtete ich auch latent, dafür nicht gut genug zu spielen. Dass ich nicht als Kind in einen Schachklub eingetreten bin, dass ich die Chance nicht hatte, mich in meiner Hirnaufbauphase schachlich zu entwickeln, das bereue ich noch heute. Heute weckt dies die Erkenntnis, dass ein Schachklub präsent und sichtbar sein muss und Hemmungen aktiv abbauen muss, um Junge zu erreichen.
Wie erklären Sie einem Laien die Faszination des Schachspiels?
Es gibt verschiedene Dinge, die mich am Schach faszinieren. Vor allem anderen gefällt mir die Tiefe. Man kann immer wieder Neues erfahren und erleben, auch wenn man immer wieder glaubt, dass sich alles in diesem kleinen quadratischen Rahmen abspielt und es eigentlich eine Grenze geben sollte. Diese vielen kleinen Erleuchtungen, welche sich immer wieder einstellen, fesseln mich. Dann fasziniert mich der menschliche Kontakt. Schach ist wie Armdrücken mit dem Gehirn, quasi «Gehirndrücken». Der Kontaktpunkt ist nicht der Arm, sondern das Gehirn. Auch wenn beide Spieler keine gemeinsame Sprache beherrschen, lernt man den Gegner auf einer Ebene kennen, die ich als farbig, spannend, tief und intensiv empfinde.
Das ganze Interview könnt ihr unter folgendem Link nachlesen:
Interview mit Fortunat Schmid