Nur in der B-Gruppe gab es in der 3. Runde der 76. Churer Stadtmeisterschaft einen Leaderwechsel.
Doch schön der Reihe nach:
In der Kategorie A nutzten alle Weisspieler ihren Anzugsvorteil zum Sieg. Titelverteidiger Slobodan Adzic mit druckvollem Spiel; Co-Leader Peter A. Wyss mit der überraschenden Orang Utan-Eröffnung*, die so exotisch ist, wie sie tönt; Thomas Brunold und Philipp Annen mit angenommen Figurenopfern und präziser Verteidigungsarbeit. Die mit je drei Siegen optimal gestarteten Adzic und Wyss treffen in der vierten Runde zum grossen Showdown aufeinander.
Der Spieler der Stunde ist Vahid Djuzo. Nach dem lehrbuchmässigen Mattangriff in der 2. Runde, setzte er diesmal noch einen drauf und zwang den bisherigen Tabellenführer nach nur 15 Zügen zur Aufgabe. Der verdiente Lohn ist die mit Urs Widmaier geteilte Tabellenführung. Erfolgreicher Turnierstart für Sandro Steidle gegen Rekordsieger Pierluigi Schaad
Nur eine gespielte Partie in der C-Klasse. Remo Bannwart bleibt trotz Spielpause in Führung und Franz Bersinger gelingt der Sprung auf Rang 2.
Im Open demonstriert der 10-jährige Nils Clavadetscher eine ausgereifte Spielanlage und holt verdientermassen seinen ersten Punkt. Sandro Schelling ist bei seiner ersten Teilnahme nicht zu stoppen. Er lässt sich auch vom Routinier Luzi Schmid nicht stoppen und liegt mit dem Punktemaximum in Führung.
*Den Witznamen Orang-Utan-Eröffnung gab Tartakower diesem Eröffnungszug, den er 1924 beim Weltklasseturnier von New York mehrmals anwandte. Laut Tartakower klettert der b-Bauer das Brett empor wie ein Affe einen Baum. Ein Besuch im New Yorker Zoo während des Turniers und die dortige Begegnung mit einem Orang-Utan inspirierten Tartakower zur Namensgebung.